Der Burgstall der Habichtsburg am nördlichen Ortsende, auf einem Vorsprung des Buchberges am Westhang des Mindeltales. Die Bergnase, mit natürlichen Steilhängen an drei Seiten, ist auf der Westseite durch einen sehr breiten, tiefen, gerrundeten Halsgraben vom ansteigenden Hang abgetrennt, wobei der Westhang noch einige Meter über das Burgplateau ansteigt.

Ortsadel 1150 bis um 1200 erwähnt. Im 13. Jahrhundert Besitz der Markgrafen von Burgau. 1293/95 kaufte der Augsburger Bischof Wolfahrt von Rot das Castrum Hasberg zusammen mit der Herrschaft Pfaffenhausen; das neue hochstiftische Pfegeamt (im 14. und 15. Jahrhundert lange verpfändet) wurde von Hasberg aus verwaltet. Im 15. Jahrhundert nannte sich ein neues Adelsgeschlecht nach Hasberg, das aber seinen Sitz nicht auf diesem Schloss gehabt haben kann. 1490 wird das nicht mehr bewohnte Schloss als Burgstall mit Baumgarten bezeichnet; der Verfall erfolgte wohl weil um diese Zeit Bischof Friedrich II von Zollern das neue Schloss des Pflegers in Pfaffenhausen erbauen ließ.

 

Sage über die Habichtsburg:

"Vom Ende er Habichtsburg bei Hasberg"

Auf dem Nordhang von Hasberg greift eine etwa 50 Meter breite Hügelzunge ins Mindeltal hinaus. Auf drei Seiten dieser etwa 30 Meter hohen Kuppe fällt der Hang steil zum Talgrund ab. Die Verbindung nach Westen ist durch einen wohl 8 Meter tiefen Graben unterbrochen. Hier oben, gut abgeschirmt nach allen Seiten, stand schon im 12. Jahrhundert die feste Burg der Edlen von Habichtsburg. Verwandte der Grafen von Habsburg, damals in der heutigen Schweiz ansässig, hatten hier ihren Sitz. Später vertauschten die Habsburger ihren Besitz mit dem starken Reisensburg bei Günzburg und schließlich kam die Feste in den Besitz der Hairenbucher Herren. Zu der Zeit, als auf der Burg über der Gutnach der finstere und gewalttätige Ritter Reginbold hauste, führte dessen Vasall Ragot die Habichtsburg. Seinen Herrn fleißig nachahmend, überfiel er die Kaufmannszüge, die vom Burgauischen herauf durch das Mindeltal gen Mindelheim zogen. An demselben Tag, an dem Reginbolds Burg wegen eines gebrochenen Versprechens Zorn des Herrgotts auf sich herabbeschwor und die Burg zu Hairenbuch versank, schlug der Blitz, Tod und Verbrechen bringend, in der Habichtsburg ein. Sie versank in Schutt und Asche. Leicht gebrannte, poröse Lehmkluppen, die man hin und wieder auf der ehemaligen Burgstelle findet, sind wohl die letzten Zeugen des Untergangs. Verwunderlich ist nicht, dass auch Schatzgräber in den Burgtrümmern einstellten, manchem soll es auch gelungen sein, bis zu eisenbeschlagenen Truhen vorzudringen und goldene Becher zu heben. Aber jedesmal sei ein erfolgreicher Schatzgräber bald nach seinem Funde unter qualvollen Schmerzen verstorben.

 

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 Tiefer und breiter südlicher Halsgraben.

Hasberg 2

 Westlicher Halsgraben zum Schutz gegen den höhergelegenen Hang.

Hasberg 3

Burgplateau mit Ausgrabungsstellen.

Hasberg 4

Vereinzelt sind noch Überreste zu finden.

Hasberg 5

Erhöhung auf dem Burgplateau gegen den westlichen Halsgraben und den Westhang.

Hasberg 6

Blick von der Erhöhung auf die Bergzunge des Burgplateaus mit den an drei Seiten abfallenden Hängen.

Hasberg 7

Blick über den westlichen Halsgraben. An dieser Stelle könnte die der Eingang zur Burg gewesen sein.

 

 

 

 

Quellen:

Heinrich Habel - Landkreis Krumbach - 1969

Quelle Sage:

Sagen aus dem Landkreis Krumbach und seiner Umgbung, 2. Auflage 1985