Das kleine Örtchen Attenhausen (Stadtteil von Krumbach/Schwaben) liegt zwischen Wäldern eingebettet im Haseltal. Von den 381 Einwohner (Stand 2019) dürften wahrscheinlichsten die wenigsten vom ehemaligen Burgstall in Attenhausen wissen.

Wie auch? Es ist kein Straßennamen vorhanden, der auf eine ehmalige Befestigung hindeuten würde. Lediglich auf alten Flurkarten ist der Flurnamen "Schlossberg" zu finden. Auch aus diesen Gründen bleibt einiges in diesem Artikel Vermutung oder Spekulation.

Zu den Fakten. Das Dorf Attenhausen findet seine erste Erwähnung im Jahre 1130. Im besagten Jahr geben nämlich die Freien Wernher und Udalrich ihr Gut in Attenhausen an das Kloster Ursberg. Vermutet wird, das die Brüder Wernher und Udalrich Lehensleute derer von Schwabegg waren. Diese haben 1126 das nahe Kloster Ursberg gegründet. Im Schenkungsjahr 1130 hatte ein Wernher von Schwabegg (IV. oder V) die Vogtei in Ursberg inne. Auch die zwei gleich lautenden Vornamen geben einen Hinweis auf eine engere Bindung der Freien aus Attenhausen mit dem Geschlecht der Schwabegger. Der Sitz der Attenhauser wird auf dem nahegelegenen Schlossberg vermutet. Außer der o.g. urkundlichen Erwähnung gibt es keine weiteren Zeugnisse der Freien aus Attenhausen.

Nördlich von Attenhausen zeugt auf alten Karten der Flurnamen "Schlossberg" (oder "beym kleinen schlossberg") noch von einer Befestigung. Im 19. Jahrhundert sollen noch Spuren zu sehen gewesen sein.

Mangels genaueren Kartierungen kann nur geraten werden wo sich in der Umgebung dieser Flur die einstige Burgstelle befand. Am sinnvollsten wäre wohl auf einem von westen ins Haseltal ragenden Bergsporn unmittelbar in der Nähe der Flurbezeichnung. Spuren von Gräben oder Wällen sind nicht mehr zu sehen. Nur mit viel Fanatasie lassen sich zwei Terassen mit leichter Abstufung erkennen. Ebenso fehlen jegliche Ausbruchstellen oder Steine und Ziegel an der vermuteten Stelle. Aufgrund des frühen Verschwindens des Ortsadels aus Attenhausen hat es sich aber höchstwahrscheinlich auch nur um eine Befestigung die Größtenteils aus Holz bestand handeln können. Das Gelände auf dem Bergsporn lässt auch nur eine kleine "Burg" oder vielleicht einen befestigten Turm zu. Ebene, gerade stellen sind selten.

 

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Die mögliche Burgstelle liegt heute im Wald.

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Die Aussicht würde passen, der Ort in unmittelbarer Nähe.

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Die vermutete Stelle.

Quellen:

Steichele, Anton: Das Bistum Augsburg, historisch und statistisch beschrieben, Bd.: 10, Das Landkapitel Mindelheim

Hilble, Fritz: HONB Schwaben / Landkreis Krumbach