Ca. 900 Meter südlich vom Ortsende von Mindelzell am steilen Westrand des Mindeltales liegt auf einer Höhe von 50 Meter über der Talsohle ein stattlicher zweigliedriger Burgstall. Das ovale Plateau der Hauptburg ist sehr stark zerwühlt. Der stark geböschte Kegel, auf dem die Hauptburg lag, ist durch einen breiten und tiefen Graben aus der Hangkante herausgetrennt und im Westen zusätzlich durch einen Außenwall gegen ein Zwischental begrenzt. Im Süden ist die Hauptburg durch einen sehr tiefen Graben von der etwa gleich hohen Hochfläche abgeschnitten. Im Osten war die sie durch einen natürlichen Steilhang zum Mindeltal geschützt. Im Norden kleines niedrigeres Plateau vorgelagert.
Im Süden auf der etwa gleich hohen Hochfläche auf einem zweiten großen ebenem Plateau (ca. 70x70 Meter) befand sich die ehemalige Vorburg, die durch eine doppelte Wallgrabenkombination gegen das flacher werdende Hinterland abgeriegelt war.
Die Herren von Lichtenau sind seit der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts erwähnt (Konrad von Lichtenau war 1226-40 Propst von Ursberg). Letzter des Geschlechts war der Augsburger Bischof Heinrich von Lichtenau, der 1517 starb. Die Burg wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört. "Beim Anfange des 18. Jahrhunderts sind noch sehr viele Mauersteine und verschiedene eherne Dinge allda ausgegraben worden. Allein es wurde bald hernach verboten und nun ist alles mit Holz bewachsen."
Blick auf den Kegel der Hauptburg, der im Vordergrund durch einen Graben umgeben war.
Blick vom Plateau auf den Weg zur Hauptburg.
Plateau der Hauptburg. Hier sieht man, dass die Hauptburg nicht sehr breit war.
Blick von Westen auf die Hauptburg mit Graben und Außenwall.
Die letzten Überreste der Hauptburg. Ebenso sind vereinzelte Dachziegel zu finden.
Westlicher Graben zwischen Vorburg (links) und flacher werdendes Hinterland (rechts).
Quellen:
Heinrich Habel - Landkreis Krumbach - 1969
Denkmäler in Bayern - Landkreis Günzburg - Band VII.91/1