Die Mindelburg zu Mindelheim wirkt zunächst unscheinbar und auf den ersten Blick nicht wie eine mittelalterliche Festung. Der alleinstehende Bergfried und die romantischen Akzente ihrer Gebäude vermitteln zunächst einen schlossähnlichen Charakter. Doch dass Ausehen dieser Burg, zumindest das des Palas, ist schon seit den Gründungsjahren um 1200 das Gleiche.

Was ebenso auf den ersten Blick verwehrt bleibt sind die viele (namhafte) Besitzer der Burg. Von den Herren von Teck, Frundsberg, Fugger bis hin zu Herzog Maximilian I. von Bayern sind namhafte Burgherren verzeichnet. Am prägensten war aber wohl die Herrschaft von Georg I. von Frundsberg, der Vater der deutscher Landsknechte. Während die von Frundsberg auf der Mindelburg herrschten waren auch hohe Persönlichkeiten wie Kaiser Maximilian I., Franz Sforza, Herzog von Mailand, Karl von Bourbon und Kirchenmann Martin Luther zu Gast.

Wie schon erwähnt wird die Gründungszeit der Mindelburg um 1200 vermutet. Überreste von Nagelfluhmauern, die sogar auf römischen Überresten erstellt worden sein sollen, sind ein schlagkräftiger Beweis für die angenommen Gründungszeit. In den angesprochenen Mauersteinen lassen sich keine Löcher von Hebezangen finden und somit liefern die Steine einen schlagkräftigen Beweis für die Gründungszeit. 

Auf einem Hochplateau 60m über der Stadt Mindelheim und mit einem Halsgraben auf zwei Seiten wird die Vor- und Hauptburg geschützt. Charakterisch für eine Höhenburg fallen die anderen zwei Seiten steil in Richtung Tal ab. Die Burg ist ebenfalls durch einen weiteren tiefen Graben und einer darüber liegenden Brücke in eine Haupt- und Vorburg untergliedert. Eine Besonderheit wird der Schlosskapelle St. Georg zu teil. Meistens befinden sich die Kapellen neben den Wirtschaftsgebäude in der Vorburg. In diesem Fall ist die Kapelle aber in der Hauptburg direkt neben dem Palas zu finden.

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Lageplan der Mindelburg

 

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Bergfried mit 29m tiefen Brunnen im Vordergrund

 

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Eingang mit Torhaus und ehemaliger Zugbrücke

 

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Burggraben südlich der Vorburg

 

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Torhaus auf der Seite der Hauptburg davor Burggraben, der die beiden Burgteile trennt

 

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Burggraben zwischen Haupt- und Vorburg

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Palas mit vorgebauter Burgkapelle St. Georg (errichtet um 1370)

 

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Tafel der ehemaligen Schlossbesitzer am Palas

 

 

Der Burgstall Moosburg liegt etwa 1,5 km östlich von Haselbach im Landkreis Unterallgäu. Das eingetragene Bodendenkmal besteht nur noch aus Graben- und Wallresten.

Die Anlage war vermutlich im 12. und 13. Jahrhundert der Sitz der Herren von Haselbach. Bereits 1329 war nur noch ein Burgstall als bischöfliches Lehen von Kirchheim erhalten.

Der Burgstall befindet sich am Steilrand eines Höhenzuges. Ein rundes Plateau von ca. 39x41 Metern befindet sich im Norden der Anlage auf einem, durch natürliche Erosion entstandenen, Spitzkegel. An diesem Plateau schließt sich südlich ein tiefer sichelförmiger Halsgraben an. Nach Süden setzt sich die Anlage in einer ca. 20 Meter breiten Fläche fort, die in fortgesetzter südlicher Richtung von einem hohen Randwall und Graben erfasst ist. Vor diesem liegt ein ungefähr dreieckiges Gelände, das selbst von einem kleinen Randwall und Graben umschlossen ist. Auf diesem Gelände befand sich ehemals die Vorburg. Im Nordosten beginnt ein Hohlweg, der sich den Hang hinaufzieht und vermutlich der ehemalige Zugang zur Burg war.

 

Sage "Die Moosburg bei Obergessertshausen"

Dort, wo zwischen dem gewundenen Tälchen der jungen Zusam ud den Quelladern des Haselbächleins ein dunkles Waldgebiet die Höhen und Mulden füllt, liegt fern von allen menschlichen Behausungen die Stelle, auf der vor Jahrhunderten die Moosburg als trutziges Raubschloss gestanden hat. in früheren Zeiten erzählte man sich in den Kunkelstuben des Staudengebietes und des Mindeltals manche gruselige Mär über die Moosburgritter und ihre frevelhaften Taten. Eine dieser Erzählungen lautet:

Eines Tages war den Raubrittern ein besonders guter Fang geglückt. Sie hatten einen Kaufmannszug überfallen, der eine Fuhre Wein und kirchliche Geräte nach Augsburg bringen sollte. Viele der Knechte, die den Wagenzug schützen sollten, wurden erschlagen, andere entkamen ins Walddickicht. Die Gespannpferde und alle Waren nahmen die Moosburger mit sich. Ein Schimmel, dem sie einen Teil der Beute aufgeladen hatten, riss sich los und sprengte in die Buschwildnis, wo er später auf einen der entkommenden Knechte traf, dem er freudig wiehernd zueilte. Als jedoch der Knecht sah, dass der treue Gaul wertvolle Schätze bei sich trug, fasste er den finsteren Plan, diese für sich zu behalten, da man ja glauben musste, sie seien in die Hände der Räuber gefallen. Er nahm den Gold- und Silberschatz an sich und führte den Schimmel, der nicht von ihm weichen wollte, in einen Sumpf, wo er hilflos stecken blieb.

Die Ritter hatten unterdessen ihre Burg erreicht. Da ihre Beute auch ohne die mit dem Schimmel entschwundenen Dinge noch sehr groß war, feierten sie ein Gelage und hielten frevelhafte Reden gegen Gott und Menschen. Waltraud aber, das 16-jährige Töchterchen des alten Moosburgers wollte, als das Toben der trunkenen Unholde gegen Mitternacht zu arg wurde, dem Treiben entfliehen. Der Alte aber zwang sie zum Bleiben und als sie weinend sagte, sie könne in diesem Raum nicht länger verweilen, ergriff er sie in seinem Zorn und warf sie durch das Fenster in den Burghof. In diesem Augenblick fuhr ein Blitz aus dem Nachthimmel, tötete alle, die im Burgsaal waren und setzte das Raubnest in Brand, so dass es in Schutt und Asche zerfiel. Nur Waltraud, die bei ihrem Sturz unverletzt geblieben war, überlebte den Untergang der Moosburg. Sie irrte durch den Wald und fand in der Morgenfrühe den Schimmel, der im Sumpf verzweifelt um sein Leben rang. Wohl konnte ihre leichte Gestalt zu ihm hinschreiten, doch ihm Hilfe zu geben, war sie zu schwach. Das hilflose Tier aber versank nicht mehr weiter im zähen Morast, nachdem Waltraud das Pferd berührt hatte. Das Mädchen eilte zur zerstörten Moosburg zurück, um ein Grabgerät zu holen, damit sie den Schimmel befreien könne. Als sie in den Trümmern suchte, stieß sie auf ihre erschlagenen Angehörigen und erkannte die Pflicht, diese zu bestatten. Doch unfähig, das allein zu tun, lies sie bald von diesem Vorhaben ab, kehrte zum Schimmel zurück und befreite diesen. Als sie dann gefolgt von dem dankbaren Tier zu Brandstätte eilen wollte, fand sie diese nicht  mehr. Die Mauerreste und die Toten waren verschwunden, an deren Stelle dehnte sich ein Teich.

Seit dieser Zeit sucht und klagt das Moosburgtöchterchen in hellen Nächten an der Stelle, an der Heimat und Geschlecht untergegangen sind. Eine Viertelstunde nördlich der Moosburg im Flurteil Mätzalohe, geht der Schimmel um, und alte Leute wissen zu erzählen, dass er dort an nebeligen Tagen gesehen werde und dass in Gewitternächten sein Wiehern weithin zu hören sei.

 

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Erster Blick in die "Moosburg".

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Innere Graben mit Wall, der die Vorburg mit der Hauptburg trennt.

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Blick auf das Plateau der Hauptburg, davor der sichelförmige Halsgraben.

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Burgkegel der typischen Hauptburg mit tiefem Halsgraben.

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Plateau der Hauptburg mit einzelnen Ausbruchsgruben (das "Immergrün" ist ein treuer Begleiter, den man meistens an Stellen antrifft, wo sich einmal menschliche Siedlungen befunden haben).

 

 

 

Quellen:

wikipedia

Quelle Sage:

Sagen aus dem Landkreis Krumbach und seiner Umgbung, 2. Auflage 1985

An einer nach Westen abfallenden Geländekante befindet sich ein Burgstallareal von ca. 60-70 Meter, das nach Osten und Süden gegen das überhöhte Vorgelände durch einen breiten, 6-8 Meter tiefen Graben abgetrennt ist. Die Westseite an der Hangkante ist durch einen Doppelwall (Höhe bis 1 Meter) mit dazwischen liegendem Graben befestigt. Im östlichen Bereich der Innenfläche erhebt sich ein steil geböschter, etwa 9 Meter hoher Sandkegel mit einem schmalen 25 Meter langen Plateau. Die Anlage ist teilweise durch Sandabbau beeinträchtigt.

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Blick vom östlichen Vorgelände über den steilen Burggraben auf den Burgkegel.

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Westlicher Blick auf den 9 Meter hohen Sandkegel.

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Schmales Plateau des erhöhten Burgkegels.

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Blick vom Burgkegel auf das Burgareal.

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Blick über das Burgplateau, am Rande ist ein ca. 1 Meter hoher Wall zu erkennen. Dahinter steil abfallender Hang bzw. Graben.

 

 

 

 

Quellen:

Denkmäler in Bayern - Landkreis Günzburg - Band VII.91/1

Auf dem Schlossberg, ca. 750 Meter südlich vom Weiler auf einem nach Norden gerichteten Vorsprung des westlichen Mindelhochufers gelegen. Zwei flache Halsgräben schneiden die vorderste Bergspitze als Areal für die ehemalige Hauptburg und Vorburg zum Hinterland ab. Zu den restlichen drei Seiten steile Abhänge.

Vermutlich Sitz der Schwinkrist, einer um 1200 erwähnten Adelsfamilie. 1381 - 1413 war Margaretha Schwinkristin Äbtissin von Edelstetten. 1413 wird der "Berg zu Hagenried" als "Schwenkherischberg" erwähnt, 1503 als "Schwingkreistsbuhel" (damals wohl schon Burgstall).

 

Sage zu "Die Burg zu Schreckenstein"

Zwischen Oberrohr und Hagenried grüßt der waldumrauschte "Schlossberg" ins Mindeltal. Hier stand vor vielen Jahrhunderten eine gar mächtige Burg, von der heute lediglich der Name "Schlossberg" und noch gut erkennbare Teile des Wallgrabens  zeugen. Einst saß hier der gefürchtete Ritter Otto von Schreckenstein, der wahrlich seinen Namen alle Ehre machte ud durch seine Untaten weithin Schrecken verbreitete. Die Bauern stöhnten unter der Gewaltherrschaft und genug Kaufleute verschmachteten elend im Burgverlies. Als der Raubritter Frevel auf Frevel gehäuft, brach auch über ihn Gottes Strafgericht herein. Die Burg versank mit ihrem unchristlichen Herrn eines Tages so tief, dass man keinen Stein mehr fand.

 

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Die Anlage lag auf einen Bergsporn zwischen dem Mindeltal und einen kleinen Seitental. Hier Blick in das Seitental. Rechts oben liegt der "Schlossberg".

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Steiler Anstieg auf den "Schlossberg".

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Gut erkennbarer Graben zwischen dem Hinterland und Vorburg.

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Blick auf den Zugang zur Hauptburg, davor ebenfalls ein Halsgraben.

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Plateau der Hauptburg.

 

 

 

Quellen:

Heinrich Habel - Landkreis Krumbach - 1969

 

Quelle Sage:

Sagen aus dem Landkreis Krumbach und seiner Umgbung, 2. Auflage 1985