Der Burgstall Moosburg liegt etwa 1,5 km östlich von Haselbach im Landkreis Unterallgäu. Das eingetragene Bodendenkmal besteht nur noch aus Graben- und Wallresten.
Die Anlage war vermutlich im 12. und 13. Jahrhundert der Sitz der Herren von Haselbach. Bereits 1329 war nur noch ein Burgstall als bischöfliches Lehen von Kirchheim erhalten.
Der Burgstall befindet sich am Steilrand eines Höhenzuges. Ein rundes Plateau von ca. 39x41 Metern befindet sich im Norden der Anlage auf einem, durch natürliche Erosion entstandenen, Spitzkegel. An diesem Plateau schließt sich südlich ein tiefer sichelförmiger Halsgraben an. Nach Süden setzt sich die Anlage in einer ca. 20 Meter breiten Fläche fort, die in fortgesetzter südlicher Richtung von einem hohen Randwall und Graben erfasst ist. Vor diesem liegt ein ungefähr dreieckiges Gelände, das selbst von einem kleinen Randwall und Graben umschlossen ist. Auf diesem Gelände befand sich ehemals die Vorburg. Im Nordosten beginnt ein Hohlweg, der sich den Hang hinaufzieht und vermutlich der ehemalige Zugang zur Burg war.
Sage "Die Moosburg bei Obergessertshausen"
Dort, wo zwischen dem gewundenen Tälchen der jungen Zusam ud den Quelladern des Haselbächleins ein dunkles Waldgebiet die Höhen und Mulden füllt, liegt fern von allen menschlichen Behausungen die Stelle, auf der vor Jahrhunderten die Moosburg als trutziges Raubschloss gestanden hat. in früheren Zeiten erzählte man sich in den Kunkelstuben des Staudengebietes und des Mindeltals manche gruselige Mär über die Moosburgritter und ihre frevelhaften Taten. Eine dieser Erzählungen lautet:
Eines Tages war den Raubrittern ein besonders guter Fang geglückt. Sie hatten einen Kaufmannszug überfallen, der eine Fuhre Wein und kirchliche Geräte nach Augsburg bringen sollte. Viele der Knechte, die den Wagenzug schützen sollten, wurden erschlagen, andere entkamen ins Walddickicht. Die Gespannpferde und alle Waren nahmen die Moosburger mit sich. Ein Schimmel, dem sie einen Teil der Beute aufgeladen hatten, riss sich los und sprengte in die Buschwildnis, wo er später auf einen der entkommenden Knechte traf, dem er freudig wiehernd zueilte. Als jedoch der Knecht sah, dass der treue Gaul wertvolle Schätze bei sich trug, fasste er den finsteren Plan, diese für sich zu behalten, da man ja glauben musste, sie seien in die Hände der Räuber gefallen. Er nahm den Gold- und Silberschatz an sich und führte den Schimmel, der nicht von ihm weichen wollte, in einen Sumpf, wo er hilflos stecken blieb.
Die Ritter hatten unterdessen ihre Burg erreicht. Da ihre Beute auch ohne die mit dem Schimmel entschwundenen Dinge noch sehr groß war, feierten sie ein Gelage und hielten frevelhafte Reden gegen Gott und Menschen. Waltraud aber, das 16-jährige Töchterchen des alten Moosburgers wollte, als das Toben der trunkenen Unholde gegen Mitternacht zu arg wurde, dem Treiben entfliehen. Der Alte aber zwang sie zum Bleiben und als sie weinend sagte, sie könne in diesem Raum nicht länger verweilen, ergriff er sie in seinem Zorn und warf sie durch das Fenster in den Burghof. In diesem Augenblick fuhr ein Blitz aus dem Nachthimmel, tötete alle, die im Burgsaal waren und setzte das Raubnest in Brand, so dass es in Schutt und Asche zerfiel. Nur Waltraud, die bei ihrem Sturz unverletzt geblieben war, überlebte den Untergang der Moosburg. Sie irrte durch den Wald und fand in der Morgenfrühe den Schimmel, der im Sumpf verzweifelt um sein Leben rang. Wohl konnte ihre leichte Gestalt zu ihm hinschreiten, doch ihm Hilfe zu geben, war sie zu schwach. Das hilflose Tier aber versank nicht mehr weiter im zähen Morast, nachdem Waltraud das Pferd berührt hatte. Das Mädchen eilte zur zerstörten Moosburg zurück, um ein Grabgerät zu holen, damit sie den Schimmel befreien könne. Als sie in den Trümmern suchte, stieß sie auf ihre erschlagenen Angehörigen und erkannte die Pflicht, diese zu bestatten. Doch unfähig, das allein zu tun, lies sie bald von diesem Vorhaben ab, kehrte zum Schimmel zurück und befreite diesen. Als sie dann gefolgt von dem dankbaren Tier zu Brandstätte eilen wollte, fand sie diese nicht mehr. Die Mauerreste und die Toten waren verschwunden, an deren Stelle dehnte sich ein Teich.
Seit dieser Zeit sucht und klagt das Moosburgtöchterchen in hellen Nächten an der Stelle, an der Heimat und Geschlecht untergegangen sind. Eine Viertelstunde nördlich der Moosburg im Flurteil Mätzalohe, geht der Schimmel um, und alte Leute wissen zu erzählen, dass er dort an nebeligen Tagen gesehen werde und dass in Gewitternächten sein Wiehern weithin zu hören sei.
Erster Blick in die "Moosburg".
Innere Graben mit Wall, der die Vorburg mit der Hauptburg trennt.
Blick auf das Plateau der Hauptburg, davor der sichelförmige Halsgraben.
Burgkegel der typischen Hauptburg mit tiefem Halsgraben.
Plateau der Hauptburg mit einzelnen Ausbruchsgruben (das "Immergrün" ist ein treuer Begleiter, den man meistens an Stellen antrifft, wo sich einmal menschliche Siedlungen befunden haben).
Quellen:
wikipedia
Quelle Sage:
Sagen aus dem Landkreis Krumbach und seiner Umgbung, 2. Auflage 1985