Auf einem nach Westen gerichteten Geländevorsprung, 50 Meter über dem Kammeltal, erhebt sich ein künstlich überhöhter Burgkegel, mit einem rechteckigen Plateau (ca. 34x27 Meter) der von einem fast kreisrunden Graben umgeben ist. Im Nordosten des Plateaus ist ein schwacher Randwall erhalten. Der Graben ist durch Materialentnahmegruben, Halden und Wegerinnen unterschiedlich stark gestört.

Vermutlich Sitz des Ortsadels von Billenhausen (vom späten 12. bis in die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts erwähnt). Vielleicht in den Kämpfen zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen um 1325 zerstört.

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Blick von Norden auf den Burgkegel, umgeben von einem breiten Graben.

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Künstlich aufgeschütteter Burgkegel.

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Sicht auf das Burgplateau.

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Quellen:

Heinrich Habel - Landkreis Krumbach - 1969

Denkmäler in Bayern - Landkreis Günzburg - Band VII.91/1

 

Im Süden des Ortes, unweit der Antoniuskapelle, liegt ein künstlich angelegter Spitzkegel (etwa 13 Meter Höhe) mit schneckenförmig gewundenem Auffahrtsweg zum Plateau. Dieses Plateau hat ca. einen Umfang von 33x36 Meter.

Herren von Wattenweiler von 1178 bis ins mittlere 14. Jahrhundert erwähnt; danach häufiger Besitzwechsel. 1493 verkaufte Dorothea Haid, Witwe des Ulmer Patriziers Klaus Besserer, den Ort an Propst Ludwig Frank von Wettenhausen. Das Kloster Wettenhausen ließ im 17. Jahrhundert auf dem Burgstall ein neues Schlösschen (als Sitz des Vogtes) errichten, das 1792 wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde.

 

Sage - Die Heiliggrabritter von Wattenweiler

Ums Jahr 1200 ging wieder, wie schon öfters im Verlauf eines Jahrhunderts, der Ruf zur Befreiung des Heiligen Landes durch das christliche Europa. Unter den Zehntausenden von tapferen Streitern, die sich das Kreuz auf ihr Gewand nähen ließen, befand sich auch Berthold von Argon, der Burgherr von Wattenweiler. Wochenland wurden oben auf der starken Feste und in den Schmieden des Dorfes an der Ausrüstung für den Ritter, seine Knappen und Gefolgsleute fleißig gearbeitet. Als dann der Tag des Aufbruchs gekommen war, verabschiedete sich Berthold am Fuße der Burg von seiner Gattin und zog die Günz hinunter gegen Reisensburg, wo sich die Mannen des schwäbischen Herzogtums sammelten, ehe sie zum großen Heereshaufen bei Regensburg stießen. Goswinda, die betrübte Gemahlin, kniete auf der Stelle, an der sie Abschied genommen hatte, in den Staub und schickte ein Gebet zum Himmel, Gott um glückliche Heimkehr des Gatten bittend. Dann stieg sie den steilen Pfad zum Burgberg hinan und versuchte, von oben einen letzten Blick auf den davonreitenden Zug zu erhaschen, aber dieser war bereits im leichten Morgennebel verschwunden, der sich vom Günztale her über den Weg gebreitet hatte. Tag um Tag stieg sie hernieder zu dem Platz, an dem sie ihren Gemahl zum letztenmal umarmt hatte, um zu beten. Als der Winter ins Land zog, ließ sie dort eine Kapelle errichten. Diese steht nach mehrmaliger Erneuerung heute noch zu Füßen des Berges, der schon längst keine Burg mehr trägt.

Das Kreuzfahrerheer war nach vielen Kämpfen und Verlusten ins Heilige Land gekommen und hatte die Stadt Jerusalem befreit. Berthold war glücklich durch alle Fährnisse gekommen aber die Hälfte seines Trosses lag tot in der Syrischen Wüste oder schmachtete gefangen in den Bergfesten der Türken, ebenso der Großteil des christlichen Heeres. Von den verbliebenen Streitern waren viele von schleichenden Krankheiten gezeichnet. Berthold, dem es nie an Mut gemangelt hatte, fühlte mit Bangen, dass es der geringen Macht kaum möglich sein werde, den Rückweg in die Heimat zu ertrotzen, zumal starke Besatzungen an den heiligen Stätten verbleiben mussten. In der Kirche, die über dem Grab Christi in Jerusalem erbaut worden war, sprach er das Gelübde, in der Heimat ebenfalls eine Kirche zu Ehren des Heiligen Grabes zu erbauen, wenn er Gattin und Heimat im Leben wieder sähe.

Da kam in der großen Unsicherheit hinen unerwartete Hilfe. Das christliche Heer erhielt von Schiffen über das Mittelmeer Verstärkung. Auf der Rückfahrt fanden jene Kreuzfahrer Platz, die schon jahrelang die heiligen Stätten bewacht hatten. So kam auch Berthold unversehrt mit wenigen seiner Reisigen wieder in die Heimat. Von seiner Gattin jubelnd begrüßt, erzählte er von seinem Gelübde und bat sie, einen Platz für die Kirche zu bestimmen. Goswinda blickte an ihm vorbei in die Landschaft, deutete auf die Bauernhäuser im Talrand, auf die Felder am Höhenzug und die Fischerhütten zwischen den Moorstellen und Wasserflächen in der Günzebene. "Die Menschen hier brauchen keine Prachtkirche, um an den Herrgott erinnert zu werden. Sie fühlen seine Nähe, wenn sie ihre Netze auswerfen, wie es einst die Apostel taten, sie denken an ihn, wenn sie die Scholle brechen und den Samen streuen und ihn um seinen Segen bitten, sie sprechen ihr schlichtes Gebet, wenn sie in ihren ärmlichen Stuben zum Tisch treten, über dem das Bild des Gekreuzigten hängt. Aber drüben in der ummauerten Stadt, in Augsburg, wo die Menschen in lichtlosen Gassen hausen und Gottes Gegenwart nicht mehr im Blühen der Bäume und im Wachsen des Kornes erkennen, dort wird ein wohlgestaltetes Gotteshaus, das eine Reliquie vom Grab des Herrn birgt, Tausende die Andacht lehren, die sie sonst nicht finden". So sprach Goswinda. Gern und bald ließ Berthold von Argon, Herr auf Wattenweiler, die Heiliggrabkirche zu Augsburg erbauen. Auch seine Erben schenkten des öfteren dieser Kirche Zuwendungen und das Geschlecht der Wattenweiler Ritter erhielt den Beinamen "Die Heiliggrabritter".

 

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Ein Stich von 1678 zeigt das Schlösschen als zweigeschossigen Bau mit Gurtgesims, Schweifgiebeln und polygonalen Ecktürmen mit Zwiebelhauben, umgeben von einer Ringmauer mit Rundtürmen.

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Auffahrtsweg zum Burgplateau mit Blick in das Günztal.

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Sicht auf das Burgplateau.

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Quellen:

Heinrich Habel - Landkreis Krumbach - 1969

Denkmäler in Bayern - Landkreis Günzburg - Band VII.91/1 

Quelle Sage:

Sagen aus dem Landkreis Krumbach und seiner Umgbung, 2. Auflage 1985

Am westlichen Steilhang des Günztales liegt an einem nach Nordosten gerichteten Sporn ein zweigliedriger Burgstall mit Hauptburg im Nordosten und Vorburg im Südwesten. Die Hauptburg nimmt die gesamt Spornspitze ein. Plateau ca. 35x33 Meter. 4,5 Meter unter der Hangkante umläuft ein schwacher Hanggraben den vorderen Teil der Hauptburg. Die annähernd rechteckige, kleinere Vorburg (34x15 Meter) ist durch einen breiten Halsgraben abgetrennt, dessen Böschung zur Hauptburg um 7 Meter ansteigt. Im Südwesten und Nordwesten ist die Vorburg durch einen gewinkelten Wall und Graben gegen das nur wenig ansteigende Hinterland geschützt.

 

Die Ritter von Wiesenbach sind seit 1297 erwähnt. 1398 verkauften die Brüder Eglof und Rudolf von Wiesenbach den Ort an Konrad von Hasberg. Diepold von Hasberg verkaufte ihn 1447 samt dem Burgstall an das Kloster Roggenburg. 1781 waren die Ruinen der Burg noch zu sehen.

 

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Luftaufnahme von 1984. Hier gut erkennbar, die Haupt- und Vorburg, getrennt durch einen breiten Halsgraben.

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Dieser Graben schütze die Vorburg gegen das Hinterland ab.

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Plateau der Vorburg. Gegen das Hinterland ist noch eine Wallanlage zu erkennen.

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Blick von der Hauptburg über den breiten und tiefen Halsgraben zur Vorburg.

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Plateau der Hauptburg mit vereinzelten Ausgrabungsstellen.

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Blick über das Plateau der Hauptburg zur Vorburg.

 

 

 

Quellen:

Heinrich Habel - Landkreis Krumbach - 1969

Denkmäler in Bayern - Landkreis Günzburg - Band VII.91/1

Den Namen Lexenried (oder Lechsenried) trug eine abgegangene Siedlung. Etwa 450 Meter südlich des Krumbades einsam im Buchenwald am Nordrand einer Lichtung gelegen. Es wird im Zusammenhang mit der sagenhaften Gründung einer Burg an der Stelle des Krumbades im jahr 1145 von einem Landgut Lechsenried mit Kapelle, das Abt Wilhelm Sartor von Ursberg 1418 zusammen mit dem Krumbad von Diepold von Aichelberg erwarb, beschrieben.

Übrig blieb nur die Kapelle. "Sie ist im Jahre 1772 ganz erneuert und schön ausgemalet worden. Dahin haben die andächtigen Badegäste einem angenehmen Spaziergang" (G. Kornmann).

Der kleine, längsovale, nach Norden gerichtete Bau ist mit kräftig profiliertem Kranzgesims und flach geneigtem blechgedecktem, abgerundetem Walmdach versehen. Im Süden Stichbogentür, an den Längsseiten je ein eingezogen segmentbogig schließendes Fenster. Innen Spiegeldecke.

Bei der Säkularisation wohl durch die Gemeinde Edenhausen durch Ankauf gerettet, die 1947 die Kapelle dem Krumbad übergab. 1949 neuer Altar.

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Quellen:

Heinrich Habel - Landkreis Krumbach - 1969